schöpfungsliebend.
lyrik, politik und religion.

 


guten morgen, du schöne

hast du gut geschlafen

mögen deine träume sanft gewesen sein

und deine kissen weich.

wo auch immer du aufwachst, du schöne

zu hause

auf dem sofa

bei freund:innen

im krankenzimmer

der geschlossenen

inmitten von notlagern

flüchtlingszelten

im gefängnis

am strand

wie auch immer dein tag wird, du schöne

es ist gut, dass es dich gibt

du bist ein geschöpf gottes



wenn aus dem weiten meer

ein wort auftaucht

ist das mein gebet

aus der tiefe schreit es zu dir

klagt weint ruft

dankt

dass du es hörst

wenn aus der zarten seele

ein wort wächst

ist das mein gebet

wirst du es pflegen und gießen

dass es wachse

trägt

mich weiter zu dir



wieder in das goldbraune kleid geschlüpft

die kontraste werden ärmer

der wind stärker

noch wärmt die sonne

noch manches braun

von heißen sommertagen

noch summt es leise

in den wiesen

später sommer

früher herbst

umarmen und lösen sich

langsam



wenn die gedanken groß werden

leitern erklimmen

hinauf zur majestät

von oben schauen

strukturen erklären

verstehen, verstehen, verstehen

größer werden

verständig

dann lass ab

sieh den vogel dort

du bist wie er

ein geschöpf

teil des lebens

singst mit

nicht von außen

eσώ

mittendrin